Die wunderbare Erzählung Jules Vernes Reise um die Erde in 80 Tagen (Le Tour du monde en quatre-vingts jours) faszinierte seit ihrer Veröffentlichung 1873 die Menschen. Sie wurde gern und oft in allen möglichen Medien nachvollzogen, aber auch in der Realität.

Ihre Konkurrentin Elizabeth Bisland, die vom Magazin Cosmopolitan in entgegengesetzter Richtung zur Reise um die Welt losgeschickt worden war, kam erst vier Tage später an. Wie dieser Umstand zeigt, war die Weltreise als Medienspektakel inszeniert worden. So gab es zum Beispiel ein Gewinnspiel der New York World, wobei der jeweils aktuelle Aufenthaltsort der Journalistin geraten werden sollte.
Nellie Bly nutzte die vorhandenen Nachrichtentechnik, wie Seekabel und Telegrafen, um jeweils schnell Berichte ihres Reise-Fortschritts absetzen zu können. Längere Berichte musste sie aber weiterhin mit der normalen Post versenden — mit entsprechend langer Übermittlungszeit. Ein ähnlicher Kontrast zeigte sich bei den Verkehrsmitteln, die sie nutzen konnte. Die Journalistin musste sich auf Dampfschiffe und die Eisenbahn beschränken. Lange Reisen mit Automobilen und Luftschiffen sollten erst einige Zeit später möglich werden.
Die Reise um die Welt blieb natürlich in der Folge ein beliebtes Thema, gerade in Verbindung mit neuen Fortbewegungstechniken. So konnten zwei Nachfolgerinnen die neuen Stars der Verkehrstechnik, Automobile und Luftschiffe nutzen, um dieses Ziel zu erreichen:
- die Weltreise der Rennfahrerin Clärenore Stinnes mit dem Auto, 1927-29
- die Weltumrundung der Journalistin Grace Drummond-Hay mit dem Zeppelin, 1929