Zum Beginn der Luftfahrt dachte man natürlich groß. Man hatte Schwierigkeiten, die Schiffe überhaupt in die Luft zu kriegen, daher die riesigen Ausmaße. Der LZ1 des Grafen Zeppelin maß im Jahre 1900 immerhin 128 Meter Länge und enthielt 11.300 Kubikmeter Wasserstoff. Das alles für eine Nutzlast von 300 Kilo und 10 km/h Geschwindigkeit.
Schon damals stellte man sich das natürlich anders vor, ganz nach der Devise größer, weiter, schneller! Neben Geschwindigkeiten von 300 km/h postulierten Luftfahrt-Visionäre wie Rudolf Martin zum Beispiel ganze Luftschiffzüge um mehr Kapazität zu bekommen:
Als Kaiser Wilhelm II. zum erstenmal in Tegel dem Aufstieg eines ganzen Bataillons auf vier nach der Idee des Grafen Zeppelin eingerichteten und miteinander verbundenen Transportluftschiffen beiwohnt, sagte er auf die Meldung, daß alles zur zur Abfahrt bereit sei: ‚Nun laßt einmal euern Zippel-Zug hochsteigen.‘
— Rudolf Martin, Berlin – Bagdad, 1907
Von derlei Gigantomanie ist man heute abgekommen. Bei der Wiederentdeckung der Einsatzmöglichkeiten für Luftschiffe ist auch eine Idee, die ins andere Extrem geht. Für die schonende Erkundung von alten Gebäuden, wie etwa Pyramiden, sollen im rahmen des Projekts ScanPyramids Miniaturluftschiffe eingesetzt werden, mit 80cm Durchmesser und 50g Nutzlast. Die aufblasbare Konstruktion soll durch eine 3,5cm große Öffnung in einen bisher unbekannten Raum einer Pyramide eingeführt werden, und dort auf schonende Weise zur Erkundung eingesetzt werden.