Es ist heute immer noch der 3. November, der Tag an dem sich vor hundertzwanzig Jahren, 1897, das erste Ganzmetall-Starrluftschiff der Welt vom Tempelhofer Feld in Berlin erhob. Eine Konstruktion des im Königreich Ungarn geborenen David Schwarz. Der Kaufmann und technische Autodidakt begann ab den 1880er Jahren, sich mit dem Luftschiffbau zu beschäftigen.
Ein erstes Luftschiff, Rahmen und Außenhülle aus Aluminium, soll Schwarz 1893-94 in St. Petersburg für das russiche Militär gebaut haben. Allerdings erwies sich diese erste Konstruktion nicht als stabil und ist wahrscheinlich nie geflogen.
Eine zweite Version wurde ab 1895 auf dem Tempelhofer Feld gebaut und hatte am 3. November 1897 ihren Jungfernflug. Diesmal hob das Luftschiff ab, aber leider meinten es Wind und Material nicht gut mit ihm:

On the day of the first flight trials there was a fresh wind of about 17 miles per hour. The airship ascended into the air, but, apparently, could make little headway against the wind. During the trip the driving-belt became disengaged from the propellers and the ship drifted at the mercy of the wind, but sustained little damage on landing. After being deflated, the hull began to break up under the pressure of the wind and was completely destroyed by the vandalism of the spectators. (George Whale: British Airships, Past, Present, and Future. London 1919)
Der Konstrukteur erlebte dieses Fiasko nicht mehr, David Schwarz war schon im Januar in Wien verstorben. Das Projekt war von seiner Witwe, Melanie Schwarz, zum Abschluß gebracht worden. Trotz des unglücklichen Endes der Probefahrt, hatte die Konstruktion und ihre Leistung die Zuschauer wohl beeindruckt. Der unter den Zuschauern anwesende Graf Zeppelin soll der Witwe Informationen über den Bau des Luftschiffs abgekauft haben.
Zeppelin soll von diesem Luftschiff mit starrer Bauweise weitere Inspiration für seine späteren Luftschiffe, die Zeppeline, bekommen haben.
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