Graham Nelsons "Curses" in Kif

Kif, IF auf dem Kindle

Hm, da gibt es diese Industrie, die uns persönliche Geräte anbietet, vom Smartphone bis zum Buchleser, und das erste was man tun muss, um die schicken, kleinen Dinger wirklich zu personalisieren ist ein Jailbreak. Jedenfalls musste ich dazu greifen, um die Bilder des Bildschirmschoners auf dem Kindle zu ändern. Bei der Gelegenheit wollte ich auch gleich Kif ausprobieren, Andrew de Quinceys zmpp-Port für den Kindle. Das geht nämlich zur Zeit auch nur mit einem entsperrten Gerät.

Das Entsperren des Kindle und die Installation von neuen Bildern für den Bildschirmschoner oder alternativen Schrifttypen sind bei MobileRead beschrieben, dort gibt es auch die benötigten Dateien. Das Entsperren funktionierte genau wie beschrieben, da gibt es nichts hinzuzufügen. Auch die weiteren Schritte zur Installation von Kif funktionierten einwandfrei.

kif im Kindle Hauptmenü
kif im Kindle Hauptmenü

Nach den wiederholten Kindle-Neustarts (erinnert ein irgendwie an frühe Microsoft-Installationen) taucht Kif dann zwischen den Büchern im Hauptmenü des Kindle auf, mit dem Zusatz dev versehen. Nach dem Start kann man ganz normal aus den vorhandenen Spielen auswählen. Mitgeliefert wird Graham Nelsons Klassiker “Curses”. Andere Spiele legt man einfach im Verzeichnis /developer/kif/work des Kindle ab, dann erscheinen sie im Kif-Menü.

Graham Nelsons "Curses" in Kif
Graham Nelsons "Curses" in Kif

Kif kann nur mit Inform erstellte IF laden, und auch hier derzeit leider nur die älteren Formate, .z5-.z8. Mit den neueren Multimedia-Formate, erkennbar an den Endungen .zblorb oder .gblorb, kann die Anwendung noch nicht umgehen. Die neuen Spiele der  IF Competition 2010 müssen so außen vor bleiben, aber die IFDB hält noch genügend ander
e vor.

Ein weiterer Umstand ist noch zu erwähnen: anders als bei Frotz auf dem iPhone merkt sich Kif nicht den aktuellen Stand. Verlässt man Kif, um vielleicht ein Passiv-Buch zu lesen, sollte man also den aktuellen Stand via SAVE speichern. An meiner Irritation über den früher selbstverständlichen Zwang, ein begonnenes Spiel via SAVE und RESTORE später fortzusetzen, merkte ich, dass sich meine Gewohnheiten irgendwie in letzter Zeit verändert haben müssen.