Kurt Tucholsky

Biografisches

9.1.1890 Berlin — 21.12.1935 Göteborg

Der Schriftsteller Kurt Tucholsky begann seine Karriere früh. 1907, mit 17 Jahren, veröffentlichte er einen ersten Artikel im Satiremagazin Ulk. Dann aber begann er an einer eher bürgerlichen Karriere zu arbeiten, und schrieb sich 1909 für ein Jurastudium in Berlin ein. Dieses Studium endete 1915 mit der Promotion zum Dr. jur.

Aber auch während dieses Studiums schrieb Tucholsky weiter. 1912 erschien mit Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte eine erste größere Erzählung. Ab 1913 arbeitete der Autor an Zeitschriften mit, an einem weiteren Satiremagazin, dem Simplicissimus, und der Siegfried Jacobsohns Schaubühne. Letztere wurde später zur Weltbühne, an der Tucholsky bis zu ihrem Verbot durch die Nationalsozialisten 1933 mitarbeitete. In dieser Zeit erfand er auch seine berühmt gewordenen Pseudonyme, unter denen viele seiner Artikel erschienen: Ignaz Wrobel, Theobald Tiger, Peter Panther und Kapsar Hauser.

Die Jahre des Ersten Weltkrieges, 1915-1918, verbrachte Kurt Tucholsky als Soldat an der Ostfront. Heimgekehrt erschien 1919 ein Band mit Gedichten, Fromme Gesänge. In seinen Werken setzte er sich meist kritisch mit den Zuständen in der Weimarer Republik und dem Militarismus auseinander. 1924 übersiedelte Tucholsky als Zeitungs-Korrespondent nach Frankreich, ist aber oft in Deutschland. Nicht zuletzt weil er 1926 aufgrund des Todes von Siegried Jacobsohn kurzfristig die Leitung der Weltbühne übernehmen mußte. 1927 übernahm Carl von Ossietzky diese Rolle, Tucholsky blieb aber Mitherausgeber.

1927-28 ließ Tucholsky weitere Sammelbände und Reisebeschreibungen erscheinen. Unter anderem Ein Pyrenäenbuch, Mit 5 PS und Das Lächeln der Mona Lisa. 1929 folgte dann einer seiner berühmtesten gesellschaftskritischen Titel Deutschland, Deutschland über alles, bei dem er mit dem Künstler John Heartfield zusammenarbeitete. Das Buch setzte Maßstäbe in der Kombination von Text mit Fotos und Fotomontagen.

Ab 1930 übersiedelte Kurt Tucholsky nach Schweden, und im folgenden Jahr erschien der Roman Schloß Gripsholm. 1933 werden auch Tucholskys Bücher bei der Bücherverbrennung am 10. Mai verbrannt, der Autor wurde auf die Ausbürgerungsliste der NS-Regierung gesetzt.

1935 starb Kurt Tucholsky im Krankenhaus in Göteborg durch eine Überdosis Schlaftabletten. Ob es sich dabei um ein Versehen handelte oder um Selbstmord, erscheint derzeit offen.