Karl Hans Strobl

Biografisches

18.1.1877 Iglau (Mähren) — 10.3.1946 Perchtoldsdorf bei Wien

Nach einem Jura-Studium in Prag arbeitete Karl Hans Strobl zunächst für Justizbehörden in seiner mährischen Heimat. Schon bald, ab 1900, begann er Feuilleton-Artikel für regionale Tageszeitungen zu schreiben. Seine Orientierung an deutschnationalen Kreisen — er war schon in seine Schul- und Universitätszeit Mitglied bei entsprechenden Burschenschaften gewesen — lösten Konflikte mit tschechischen Kollegen und Vorgesetzten der KuK-Bürokratie aus. 1913 schied er schließlich aus dem Staatsdienst aus und wurde Zeitungsherausgeber in Leipzig. Entsprechend war Strobl während des 1. Weltkrieges als Kriegsberichterstatter tätig. Nach dem Krieg siedelte er nach Perchtoldsdorf bei Wien um und begann als freier Schriftsteller zu arbeiten.

Nach dem Anschluss des Sudetenlandes übersiedelte Karl Hans Strobl zurück nach Iglau, musste aufgrund des Kriegsverlaufes aber wieder nach Wien zurückkehren, wo er 1946 nach kurzer alliierter Haft starb.

Schon 1902 hatte Strobl erste Erfolge mit dem Parger Studentenromman Die Vaclavbude, gefolgt von ähnlichen Titeln wie Der Schipkapass (1908) und Das Wirtshaus Zum König Przemysl (1913). Als weiterer Schwerpunkt gelten seine phantastische Romane wie zum Beispiel Eleagabal Kuperus (1910), Lemuria (1917) und Der Zauberkäfer (1923). Daneben veröffentlichte er aber auch historisch-zeitgeschichtliche Werke, unter anderem eine Bismarck-Biographie (1915-19).

Von 1919 bis 1921 gaben Karl Hans Strobl und Alfons von Czibulka die Zeitschrift Der Orchideengarten heraus, eine Zeitschrift für Phantastik und erotische Literatur. Von 1925-33 war Strobl Präsident der Deutsch-österreichischen Schriftsteller-Genossenschaft. Zusammen mit Gustav Meyrink und Hanns Heinz Ewers gilt Strobl als prägend für die deutsche phantastische Literatur nach der Jahrundertwende.

Aufgrund ihrer Erfolge wurden drei seiner Romane auch verfilmt. Der Roman Eleagabal Kuperus diente dem Regisseur Richard Oswald 1920 als Grundlage für den Film Nachtgestalten. Im gleichen Jahr wurde auch Das Frauenhaus von Brescia verfilmt. 1925 folgte Blitzzug der Liebe.