Kurd Laßwitz

Biografisches

Kurd Laßwitz (20.04.1848 Breslau – 17.10.1910 Gotha), der später auch unter dem Pseudonym L. Velatus veröffentlichte, begann 1866 ein Mathematik-Studium, promovierte 1873 und siedelte schließlich, nach einigen Zwischenstationen als Kandidat oder Referendar, nach Gotha über. Dort wurde er Gymnasiallehrer am Ernestinum, das offensichtlich eine ambitionierte Schulpolitik verfolgte.

Karrieremäßig mußte sich Laßwitz damit zufriedengeben, 1884 Gymnasialprofessor und dann 1909 schließlich Hofrat zu werden. Seine wahre Neigung lag in der Wissenschaft, aber die Universität blieb ihm versagt.

Neben seiner Lehramtstätigkeit widmete sich Laßwitz also dem Schreiben und Forschen. Schon während seines Studiums hatte er 1871 Bis zum Nullpunkt des Seins veröffentlicht, 1874 gefolgt von Bilder aus der Zukunft. Auf diese Erzählungen folgten 1878 die wissenschaflichen Schriften Atomistik und Kriticismus und Natur und Mensch. Diese Abwechslung im publizisitischen Output bleibt von nun an kennzeichnend für Kurd Laßwitz.

In der Folge publizierte er weitere wissenschaftliche Schriften, die sich mit Philosophie und Physik beschäftigten, wie zum Beispiel die Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton. Ein weiterer Schwerpunkt war die Beschäftigung mit Gustav Theodor Fechner, der unter anderem eine Theorie von der Beseelung aller Dinge vertrat. Laßwitz gab auch Schriften Fechners neu heraus, so zum Beispiel dessen Titel Nanna oder Über das Seelenleben der Pflanzen. Spuren der Beschäftigung mit Fechner lassen sich dann auch in seinen fantastisch-utopischen Erzählungen finden.

In dieser Sparte folgten 1894 die Seifenblasen. Moderne Märchen und 1897 sein berühmtestes Werk, die zweibändige Erzählung Auf zwei Planeten, die sozusagen als Begründung der deutschen Science Fiction gilt. 1902 setzte Laßwitz seine Märchen mit Nie und immer. Neue Märchen fort, 1905 gefolgt von Aspira. Roman einer Wolke und 1909 schließlich Sternentau. Die Pflanze vom Neptunsmond.